EFTA vereinbart Freihandel mit Mercosur-Staaten
Die EFTA-Länder (Schweiz, Island, Liechtenstein und Norwegen) und die südamerikanischen Mercosur-Staaten haben am 2. Juli ihre Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen abgeschlossen. Damit sollen knapp 95 Prozent der Schweizer Ausfuhren von Zöllen befreit werden.

Das Freihandelsabkommen zwischen den EFTA-Staaten und den Mercosur-Staaten steht. Es wird in den kommenden Monaten unterzeichnet. Danach wird es der Bundesrat dem Parlament zur Genehmigung vorlegen. In Zeiten protektionistischer Tendenzen eröffnet das Abkommen der Schweizer Exportwirtschaft einen deutlich besseren Zugang zu einem dynamischen Wachstumsmarkt mit rund 270 Millionen Einwohnern.
Zum Mercosur-Bündnis, dem gemeinsamen Markt des Südens, haben sich die Länder Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay 1991 zusammengeschlossen. Mit diesem Abkommen gewähren sie Zollfreiheit für knapp 95 Prozent der Schweizer Ausfuhren. Dies ermöglicht Zolleinsparungen von bis zu 180 Millionen Franken pro Jahr, womit dieses Freihandelsabkommen etwa dasselbe Zolleinsparungspotenzial aufweist wie jenes mit Indien.
Im Gegenzug darf Mercosur kleine Kontingente sensibler Produkte wie Fleisch einführen. Diese Kontingente umfassen nur höchstens 2 Prozent des Gesamtkonsums und deren Umfang entspricht den momentanen Importen. Darüber hinaus soll das Abkommen auch technische Handelshemmnisse abbauen, geistiges Eigentum und Ursprungsbezeichnungen schützen, den Marktzugang für schweizerische Investierende und Erbringer von Dienstleistungen erleichtern und neue Möglichkeiten im öffentlichen Beschaffungswesen eröffnen.
Das Regelwerk über den Freihandel mit den Mercosur-Staaten soll insbesondere auch eine Benachteiligung der Schweiz gegenüber der EU vermeiden. Denn diese hatte 2024 ebenfalls ein Freihandelsabkommen mit Mercosur geschlossen.