Bund erhebt Interessen für Handelsabkommen mit Grossbritannien

Der Bund will interessierte Unternehmen in die Modernisierung des Handelsabkommens zwischen der Schweiz und UK einbeziehen. Dazu nimmt das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO bis zum 2. September 2022 Mitteilungen über spezifische Interessen entgegen. 

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Das Vereinigte Königreich (UK) gehört zu den wichtigsten wirtschaftlichen Partnern der Schweiz, sowohl mit Blick auf die Handelsbeziehungen wie auch auf die ausländischen Direktinvestitionen. Im zweiten Halbjahr 2022 stehen Erkundungsgespräche zwischen den beiden Ländern an, um das nach dem Brexit als Übergangslösung konzipierte geltende bilaterale Handelsabkommen auf die spezifischen Interessen der beiden Partnerländer anzupassen. In Vorbereitung auf diese und spätere Gespräche können interessierte Unternehmen dem SECO bis zum 2. September 2022 ihre spezifischen Interessen für die Ausgestaltung des Handelsabkommens kundtun.

Das SECO ist insbesondere daran interessiert zu erfahren, welche Bereiche aus Ihrer Sicht der Unternehmen zum existierenden Abkommen verbessert werden können und was in einem modernisierten Abkommen zusätzlich geregelt werden sollte, idealerweise mit konkreten Beispielen. Das SECO ist ebenfalls an der Kenntnis allfälliger Schwierigkeiten oder Nachteilen interessiert, denen im Handel mit Grossbritannien begegnet wird. Mögliche Themen und Fragestellungen sind z.B.:

  • Zollansätze
  • Ursprungsregeln
  • Verzollungsprozesse
  • Andere Aspekte des Warenhandels, zum Beispiel Handelsschutzmassnahmen
  • Unterschiedliche Produktnormen, -regulierung und –zertifizierung; UK responsible person (Produkte werden nach britischen Vorschriften für den britischen Markt hergestellt und zertifiziert)
  • Gute Regulierungspraktiken und gute Regierungsführung (Transparenter Prozess für die Erarbeitung neuer Regulierungen; öffentliche Vernehmlassungen; Verfügbarkeit der geltenden Regulierungen)
  • Sanitäre und phytosanitäre Massnahmen (SPS) (Vorschriften und Zertifikate für den Handel von Agrarprodukten und Lebensmitteln)
  • Dienstleistungshandel
  • Digitaler Handel (z.B. Probleme bei Anerkennung elektronischer Unterschriften und Dokumente, Datentransfer)
  • Wettbewerbsfragen
  • Öffentliches Beschaffungswesen
  • Geistiges Eigentum
  • Investitionen (Marktzugang für Investitionen, Investitionsschutz)
  • Nachhaltigkeitsfragen
  • Streitbeilegung
  • Politik für kleine und mittelgrosse Unternehmen (KMU)
  • Anerkennung von Berufsqualifikationen
  • Zugang und befristeter Aufenthalt von Geschäftspersonen

 

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